Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehren in Niederösterreich
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Die Freiwilligen Feuerwehren in Niederösterreich sind das Rückgrat der örtlichen Gefahrenabwehr – 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag, ehrenamtlich und unbezahlt. Sie stehen nicht nur dann bereit, wenn es brennt, sondern übernehmen eine Vielzahl lebenswichtiger Aufgaben im Dienste der Allgemeinheit.
Das klassische Bild der Feuerwehr – der Löschangriff bei einem Brand – ist heute nur ein Teil ihres breiten Einsatzspektrums.
Niederösterreichs Feuerwehren auf einem Blick
1.603 Freiwillige Feuerwehren
84 Betriebsfeuerwehren
keine Berufsfeuerwehren
105.285 Freiwillige Mitglieder
Tatsächlich machen technische Einsätze, wie etwa bei Verkehrsunfällen, Sturmschäden oder Überschwemmungen, mittlerweile den größten Teil des Einsatzgeschehens aus. Hier sind schnelle, präzise und oft auch körperlich fordernde Handlungen gefragt, um Menschen aus Fahrzeugen zu befreien, Keller leerzupumpen oder umgestürzte Bäume von Verkehrswegen zu entfernen.
Auch das Absichern von Einsatzstellen, das Binden von gefährlichen Flüssigkeiten, die Unterstützung des Rettungsdienstes oder das Entfernen von Wespennestern zählen zu den vielfältigen Aufgaben. Kurz gesagt: Die Feuerwehr kommt immer dann, wenn Gefahr in Verzug ist – egal ob es um Mensch, Tier, Umwelt oder Sachwerte geht.
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Einsatzstatistik für das Jahr 2024 der Feuerwehren in Niederösterreich
Brandeinsätze: 7.261
Technische Einsätze: 77.532
Auspumparbeiten: 10.698
​Einsätze bei Hochwasser und Überflutungen: 16.184
Brandsicherheitswachen: 13.349
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Dabei gehen die freiwilligen Helferinnen und Helfer oft selbst ein hohes Risiko ein. Sie arbeiten unter extremen Bedingungen – bei großer Hitze, dichter Rauchentwicklung, in eingestürzten Gebäuden oder bei starkem Regen, Sturm und Glatteis. Der Umgang mit gefährlichen Stoffen und der Einsatz auf stark befahrenen Straßen stellen zusätzliche Gefahren dar, auf die sie intensiv vorbereitet werden.
​​​Doch die Feuerwehr ist nicht nur im Einsatzfall aktiv.
Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist die Brandverhütung – also das Erkennen und Vermeiden von Gefahren, bevor es zum Notfall kommt. Dazu gehören z. B. Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen oder die Kontrolle von Brandschutzvorkehrungen in Gebäuden.
Kommt es zu einem Brand, wird in Zusammenarbeit mit der Polizei oft die sogenannte Brandursachenermittlung durchgeführt – um herauszufinden, wie es zum Feuer kam. Diese Tätigkeit wird im Volksmund häufig als „Brandpolizei“ bezeichnet.
Die Freiwillige Feuerwehr ist also weit mehr als nur ein "Löscheinheit" – sie ist ein unverzichtbarer Teil der öffentlichen Sicherheit. Und sie lebt vom Engagement ihrer Mitglieder – von Menschen, die bereit sind, ihre Freizeit in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen.
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Quelle: NÖ Landesfeuerwehrverband, Stand Dezember 2024